Susanne Högger 1791 - 1859

Namens und Herzensfreundin von Susanne Gsell-Schobinger.

Portrait Susanne Högger

Das freundschaftliche Verhältniss zwischen den zwei Frauen, Susanne Gsell-Schobinger und Susanne Högger begann bereits während der Schulzeit im Töchterinstitut, das vom Vater Franz Batholome Högger geleitet wurde. 1924 führte Susanne Gsell-Lutz ihre Freundin ganz in die Familie ein und es wird berichtet:

35 Jahre lebten die Freundinnen zusammen, unzertrennlich im Herzen, in Handlungen und Gedanken: in einer Weise vereint, wie sie nur den edelsten Gemuthern möglich ist. Unterricht, eigene Geistesbildung (sie lernten noch im 40. Jahre italienisch und englisch zusammen), Erziehung der Kinder, Erholungen; alles war ihnen gemeinsam. Sie war den Söhnen ein Vorbild, dos ihnen in "den vielen Jahren der Entfernung als das Ideal ächter Christlichkeit vorleuchtete, sie war dem Ehegatten eine treue berathende Freundin, der Mutter eine aufopfernde Kronkenpflegerin, den Schwiegertöchternmeine zweite Mutter, den Enkeln eine rührend besorgte Grossmutter. Auch ihre Schulerinnen geben ihr alle das Zeugniss, dass ihr sittlicher Ernst und ihre hohe Geistesbildung eben so grossen Einfluss auf ihre Charakterentwicklung äusserte, als ihre treffliche Lehrergabe die musikalischen Talente weckte. Mon darf es sowohl ihrer vorzüglichen Persönlichkeit, als ihrer Begabung zuschreiben, dass eine Reihe von Jahren hindurch das gesellschaftliche Leben St.Gallens von ächter musikalischer Bildung im schönsten Sinne des Wortes durchdrungen war. Der harmonischen Seele entsprach die klassische Harmonie.

Lebenslauf

Susanne Högger wurde am 6. Januar 1791 in Hirslanden geboren. Sie bekam, von ihren Lehrereltern eine gute Unterrichtung insbesondere auch Im Zeichnen und Klavierspiel. 1805 wurde sie nach Zürich zu Lips geschickt um das Kupferstechen zu lernen und zu List zur höheren Meisterschaft im Pianoforte. Das Geigenspiel hatte sie sich schon früher selbst erlernt. Mit den Gastfamilien Hess und Hofmeister in Zürich blieb sie lebenslang in Kontakt. Mit 16 kehrte sie zu den Eltern ins Catherinenkloster in St.Gallen zurück. Ihre Mutter starb am 22. Februar 1818 und die Familie lösste sich auf.

Susanne wurde von der Schwester des Hernn Landammans Fels, Frau Vonwiller, in das Haus der Familie aufgenommen. Die neu gewonnene Freundin verstarb aber nur ein Jahr später. Ab 1924 lebte sie in den Haushalt der Familie Gsell-Lutz.

Von einem Schlaganfall 1859 erholte sie sich nicht mehr und starb im Januar 1859, 68 jährig.

Der Vater von Susanne, Franz Bartholome Hoegger, wurde am 6. Januar 1763 geboren und wurde Lehrer; zuerst im Institut Bertout in Neuenburg, darauf Hauslehrer bei Hauptmann Nüscheler in Zürich. 1790 vergeiratete er sich mi Susanna Relstab. Sie waren 27 Jahre verheiratet und hatten 4 Kinder, zwei starben sehr jung. Er verliess den Lehrerberuf und als Buchhalter war er während 9 Jahre bei Adolf Burkhard in Zürich angestellt. Zurück im Lehrerberuf übernahm er ein Institut in Stäfa, wo 12 vierzehn bis fünfzehn jährige Knaben unterrichtet wurden und später in St.Gallen ein Töchter Institut. 1805 wurde er nach St.Gallen zum Schreiblehrer am öffentlichen Gymnasium und später an der Kantonsschule berufen, wo er 18 Jahre diente. Seine Frau Susanne unterichtete das Klavierspielen. Sie lebten im Catherinenkloster.