Die Familie Robert und Hortense Gsell - Leginsky

Robert Gsell, *1889 ( Robert junior) und

Hortense Jeglinsky *1894 heirateten 1916 in Dresden. Im vierten Jahr ihrer Ehe wurde ihr Sohn

Röbi (Robert) *1920, genannt Putz geboren.

Robert's Eltern waren Robert Gsell * 1853 (Robert senior), das älteste der 8 Kinder der Familie Gsell-Lutz, die im Rötheli zu Hause war und Milly Kessler, 1866* ( --> siehe Familie Gsell-Kessler). Robert junior blieb ihr einziges Kind. Nach dem frühen Tod,1902 von Robert senior, heiratete die Witwe Milly in zweiter Ehe, 1906 Hermann Gsell, den um ein Jahr jüngeren Bruder des früh Verstorbenen. Ab 1896 lebte die Familie Gsell-Kessler im unteren Stockwerk vom Rötheli.

Familie Jeglinsky in Blasewitz

Hortense's Eltern waren Hugo (Paul,Felix,Friedrich) Jeglinski, Civilingenieur und Mutter Jeglinsky, die wir nur von Fotos kennen. Die Familie lebte in Dresden-Blasewitz wo Hortense auch aufwuchs und zur Schule ging.

Robert Gsell

wird als "Schweizer Flugpionier", auf seiner eigenen Webseite beschrieben.

Und nun will ich wissen:

  • Renate Altwegg-Im Hof, hilfreich wie immer, erzählt, wie sie als Kind oft bei Tante Milly war. Vor ihrem Vater, Walter Im Hof-Gsell, als Notar haben am 26. Mai 1945 Robi Gsell mit seiner Frau Hortense und seiner Mutter Milly Gsell-Kessler das Testament hinterlegt, das allen Besitz den Rötelinachkommen bestimmte.
  • So suchen wir jetzt gemeinsam und Bild fügt sich an Bild. Wir finden einen Nachruf in der Neuen Zürcher Zeitung und einen Lebenslauf von Tense Gsell, wie ihn die Dresdener Verwandten zur Beerdigung zusammenstellten.
  • Wir lesen im "Luftkutscher", den uns Uli Stiefel freundlich ausleiht, von Robi's Flugerlebnissen und kopieren Passagen, die von ihm selber erzählen.
  • Renate weiss von den Erinnerungen, die Tante Milly geschrieben hat, und sucht nach Bildern in den nachgelassenen Photoalben.
  • Wir hören uns auch um unter den 51 Rötelinachkommen,die denselben weissen Brief erhielten. Einige tragen Erinnerungen bei.
  • Hannelies Kläui-Schelling besitzt Briefe, in denen sie von Besuchen bei Robi und Tense in den Kriegsjahren erzählt.
  • Ganz besonders freuen wir uns, dass Andre Bridel und Marie Rose v.Sprecher-Bridel, die sicherlich mehr als wir alle anderen auch in späten Jahren Kontakte mit Robert und Tense hielten, Beiträge zugesagt haben.
  • Von der Intensität dieser Begegnungen erzählen die Erinnerungen von Anny Meyer-Wild. "Vom Röteli und den Rötelisonntagen." Dort liest man auch, wie sehr der wilde Bub um seine Zugehörigkeit kämpfte

Es wird uns aber auch deutlich, dass viele nicht mehr wissen als wir und manche sehr viel weniger. So beschliessen wir als gemeinsamen Dank diese Erinnerungen zusammenzustellen. Frau V. John, der wir auch für dieses Manuskript danken dürfen, ist der Name Robert Gsell geläufig, denn unter der Bezeichnung lfFlugpionierl1 kommt er oft in Kreuzworträtseln vor. .

Sohn Robert Gsell:

Von einem allerdings weiss niemand: von dem Sohn Robi, der nicht leben wollte und uns damit sein Erbe abtrat. Man ist sich nicht einmal einig, welchen Studien er nachging: Ingenieur sagen die einen, Architekt die anderen - unter den minutiös geführten Kollegheften fanden wir auch Astronomie, Physik - Sicher hat er Malunterricht genossen, davon erzählen Skizzenmappen und Bilder. Für seinen Vater war er Flugkamerad bis zum Unfall 1935. Otto Gsell sprach von einer
dauernden Behinderung am Oberschenkel. Er war 24 Jahre alt,als er sein Leben abschloss.

Hortense Gsell - Jeglinski

Doch ich möchte nicht nur seinem Leid verpflichtet sein. Ich bewundere Tense Gsell, die 45 Jahre lang in Disziplin und Sparsamkeit das Erbe treuhänderisch verwaltete, und es beeindruckt mich, dass Robert Gsell seine zum Teil schon damals eher ferne Verwandschaft bedachte und nicht die Kollegen und Freunde seiner Flugleidenschaft.

Milly Gsell - Kessler

Ich denke auch darüber nach, ob es seine Mutter Milly gewesen sein mag, die - in erster und zweiter Ehe mit den beiden ältesten Röteli Söhnen verheiratet - Wert darauf gelegt hat, das Erbe nach Stämmen zu teilen, also auf der Ebene ihrer Generation.

Wilhelmine Gsell - Lutz.

Letztlich aber gedenke ich mit besonderer Zuneigung vor allem der Grossmama Röteli: in ihrem Haus ist das vaterlose Einzelkind Robert aufgewachsen, Haus und Garten und ihre Grosszügigkeit boten den Raum um den grossen Kreis der Geschwisterfamilien zu erleben. I

In Gedanken sehe ich ihn heute wieder an den sonntäglichen Tisch treten, mit vollen Händen diesmal: hier, nimm, tu einen Wunsch. Also doch wie im Märchen. Und wie Du ihn tust,den Wunsch,so gehörst Du dazu.

Hortense Gsell Jeglinsky

Hortense Jeglinsky wuchs in Dresden  als Einzelkind auf in einem gastfreundlichen Haus, wo viele Freunde der Familie und deren Kinder, aus Polen und Russland ein und aus gingen. Hortense spielte den Fremdenführer in Dresden und lernet Russland bei Gegenbesuchen kennen. DIe strenge Höhere Mädchenschule in Blasewitz wurde durchstanden. In der Studentenverbindung ihres Vaters lernet Hortense den jungen Flieger Gsell kennen. Diesem wurde nahe gelegt zuerts etwas richtiges zu lernen, das er auch entschlossen tat, und nach kurzer Zeit das Ingenieurstudium mit summa cum laude abschloss

Sybille Illberg schildern ihre Freundin in einem kurzen Lebenslauf und Klaus Ilberg deren Jugendjahre in einem Gedicht.

Kriegsjahre 1916-1920 in Berlin. Hortense wurde hier nicht heimisch, dafür fand Hortense nach der Uebersiedlung in die Schweiz, 1920, ihre zweite Heimat in Bern.

Rober (Butz) - Gsell

Im Januar 1941 nimmt sich der Sohn Robert das Leben.

Auch mein Sohn wurde inzwischen Segelflieger. Aehnliches Erleben und Empfinden schlägt eine Brücke über die Kluft
der Generationen. Gemeinsames Arbeiten fördert gegenseitiges Verstehen. Der Vater ist kein Bonze mehr, sondern ein
Kamerad.

Ein eIgener Vogel
Böse Zungen behaupten, daß ich "einen Vogel" hätte. Den Wunsch, ein eigenes Flugzeug zu besitzen, konnte ich mir bisher
verkneifen. Daß die Sehnsucht nach einem eigenen Segelvogel übermächtig wurde, ist nicht zuletzt die Folge des erwähnten Briefes. Soeben hatte ich blutenden Herzens den Versucher in Gestalt eines Segelflugzeugvertreters abgewiesen. Schon kam der Bruch, und nun rief ich selber den Geist, den ich gebannt hatte. Was dem einen sein Bruch, ist dem anderen sein Geschäft, so könnte man den bekannten Spruch abwandeln, ohne ausgerechnet an Arzt und Bandagisten zu denken.
Am 17. August 1935 durfte ich meinen "Rhönsperber" bei Schweyer in Mannheim in Empfang nehmen. Der Vogel hat mir manche, aber kurze Freude und große Sorge gemacht, denn mein Sohn "erledigte" ihn schuldlos noch im gleichen
Jahr durch Absturz wegen Geschwindigkeitsverlust. Durch Vereisung des Atems war die Kabine undurchsichtig geworden;
blindfliegen konnte aber mein Junge noch nicht. Gott weiß, welche Ueberwindung es mich kostete, dem einzigen Sohn das Segelfliegen zu gestatten! Sicher ist es nicht gefährlicher als mancher andere Sport. Aber für einen Vater, der dienstlich mit allen Flugunfällen zu tun hat, bedeutet es eine schwere Verantwortung, eine solche Erlaubnis allen Gefahren zum Trotz zu geben. Der Gedanke "Was du dir selbst gestattest, darfst du deinem Sohn nicht verwehren" half die Bedenken schließlich überwinden, und doch war es mir nie ganz wohl, wenn ich beruflich fern von Bern war und meinen Buben beim Segelfliegen wußte. Nie werde ich vergessen, wie ich am Vorabend des Unfalltages den ganzen Verlauf vor mir sah, wie ich betete: "laß
den Vogel meinetwegen kaputt gehen, aber erhalte mir den Sohn!" Dieses Vorahnen ging soweit, daß ich am Morgen des Unfalltages das Hotelzimmer aufgab, trotzdem ich noch eine Nacht in Zürich zubringen sollte. Beim Klingeln des Telephons
frug ich sofort, was mit meinem Sohn passiert sei? Und dann kam die Heimfahrt, die endlose! Nebel und Glatteis hielten mich auf und doch wollte ich fahren, was der Wa'gen hergab - aber ich mußte schleichen, um nicht im Straßengraben zu enden. Ungewißheit plagte mich: "Ist es nicht doch schlimmer, die ganze Wahrheit erfährt man in solchen Fällen ja nie!" Aber mein Sohn ist am Leben geblieben, seine Knochenbrüche sind im Ausheilen begriffen, und wir können hoffen, daß er keinen Denkzettel für das ganze Leben behält. Sein Vater aber kann die Verantwortung nicht mehr tragen, den Sohn das tun zu lassen, dessen Gefahren zu bekämpfen sein Lebensziel ist! Doch schweigen wir vom Leiden; der Mensch erfährt so
selten Freuden, daß er sich wenigstens beim Lesen an den Freuden anderer erlaben will.

Aus Briefen von Hannelies Kläui-Schelling an ihre Mutter Ebeth Schelling-Gsell aus der Zeit 1942/43 erfahren wir, wie es Im Haushalt in Bern zugegangen ist.

  • Renate Altwegg-Im Hof, hilfreich wie immer, erzählt, wie sie als Kind oft bei Tante Milly war. Vor ihrem Vater, Walter Im Hof-Gsell, als Notar haben am 26. Mai 1945 Robi Gsell mit seiner Frau Hortense und seiner Mutter Milly Gsell-Kessler das Testament hinterlegt, das allen Besitz den Rötelinachkommen bestimmte.
  • So suchen wir jetzt gemeinsam und Bild fügt sich an Bild. Wir finden einen Nachruf in der Neuen Zürcher Zeitung und einen Lebenslauf von Tense Gsell, wie ihn die Dresdener Verwandten zur Beerdigung zusammenstellten.
  • Wir lesen im "Luftkutscher", den uns Uli Stiefel freundlich ausleiht, von Robi's Flugerlebnissen und kopieren Passagen, die von ihm selber erzählen.
  • Renate weiss von den Erinnerungen, die Tante Milly geschrieben hat, und sucht nach Bildern in den nachgelassenen Photoalben.
  • Wir hören uns auch um unter den 51 Rötelinachkommen,die denselben weissen Brief erhielten. Einige tragen Erinnerungen bei.
  • Hannelies Kläui-Schelling besitzt Briefe, in denen sie von Besuchen bei Robi und Tense in den Kriegsjahren erzählt.
  • Ganz besonders freuen wir uns, dass Andre Bridel und Marie Rose v.Sprecher-Bridel, die sicherlich mehr als wir alle anderen auch in späten Jahren Kontakte mit Robert und Tense hielten, Beiträge zugesagt haben.
  • Von der Intensität dieser Begegnungen erzählen die Erinnerungen von Anny Meyer-Wild. "Vom Röteli und den Rötelisonntagen." Dort liest man auch, wie sehr der wilde Bub um seine Zugehörigkeit kämpfte

Es wird uns aber auch deutlich, dass viele nicht mehr wissen als wir und manche sehr viel weniger. So beschliessen wir als gemeinsamen Dank diese Erinnerungen zusammenzustellen. Frau V. John, der wir auch für dieses Manuskript danken dürfen, ist der Name Robert Gsell geläufig, denn unter der Bezeichnung lfFlugpionierl1 kommt er oft in Kreuzworträtseln vor. .