Elisabeth (Ebeth) Schelling-Gsell, 1888 - 1979

Ebeth war die älteste Tochter der Familie Jakob und Marie Gsell - Bärlocher

und Mutter der Familie Schelling - Gsell

ERINNERUNGEN
Aus meine Lebensjahre von 1904 - 1966.

Titelseite Gedichte von Ebeth --> Link

Im Frühling 1904 war meine Kinderzeit in Rossrüti vorbei. Meine Eltern entschlossen sich nach St.Gallen zu ziehen, weil die grossen drei Kinder in den Talhof und das Gymnasium Kantonsschule kamen. Die grösste Freude an diesem Umzug hatte meine Mama. St.Gallen war ihr sehr lieb und alle ihre Verwandten und Freunde wohnten dort. Im Haus Tannenstrasse 13 fanden wir eine heimelige Sechszimmerwohnung. Frau Büsser-Bernet, die Hausbesitzerin, befreundete sich bald mit Mama, die Tochter Nesti wurde meine liebe Freundin. Für Papa kam eine strenge Zeit. Um 7 Uhr am Morgen fuhr er täglich nach Wil und marschierte nach Rossrüti in seine Molkerei und schaute zum Rechten. Wir Kinder lebten auf. Bei mir begann der Konfirmationsunterricht bei Pfarrer Rothenberger im Linsebühl. An Weihnachten 1904 war dann meine Konfirmation. Ich erhielt viele Briefe und Geschenke und war überwältigt. Im Talhof in der 4. Klasse Realschule hatte ich liebe Lehrer und gute Arbeitsschule. Für Dr. Jenny schwärmten wir! Ich hatte liebe Freundinnen Olga, Jenny und Frieda. An der Tannenstrasse hatten wir den Zvieri-Fritig, d.h. alle Freitage kamen Grossmama Bärlocher und Tante Irma zum Vieruhrkaffee. Papa kam dann vom Bahnhof auch heim. Es war sehr heimelig und lustig. Alle vierzehn Tage war Rötbeli-Sonntag. Bis Dezember 1909 lebte die Grossmama Gsell-Lutz und empfing uns lieb zum Zvieri. Die Alten sassen am schönen Nussbaumtisch im Wohnzimmer und sangen oft frohe Lieder. Bei Tante Mily Gsell im Parterre waren wir Jungen. Lustig und vergnügt waren wir immer. Die vier Meitli Wild aus dem Gewerbemuseum, Robi Gsell, meine beiden Brüder, Walter und Willy Gsell und später Otto und die Zwillinge Gsell. Am Christkindlifest im Rötheli am 25. Dezember mit dem grossen Christbaum war es Jahr für Jahr feierlich. Wir sangen das Lied 0 du Fröhliche (vierstimmig). Dann gab es 8-erli-Bratwürstli und Apfelmus.  --> weiterlesen im pdf-File