Carl Schobinger-Merz, 23.11.1787 - 03.01.1863

Carl August Schobinger, "Onkel Carl" , Bruder von Susanne Gsell - Schobinger, geboren 1787  machte seine kaufmännische Lehre im Hause von Herrn Christoph Züblin, war zwei Jahre zur weiteren Ausbildung in Lyon und trat dann in die Häuser Friedrich Girtanner und Weyermann zur Traube ein. 1828 gründete er ein eigenes Geschäft in dessen Auftrag Jakob Laurenz Gsell 1836 nach Rio de Janeiro fuhr.

Er machte 22. Juni 1830 bis 3. Nov. 1831 seine erste, 30. Okt. 1836 bis 6. Sept. 1838 seine letzte große Reise nach Amerika. 1813 wurde er Lieutenant der Jäger zu Fuß der Standeslegion St Gallen und machte als solcher die Grenzdienste von 1814 und 1815 mit. Er war von abgehärteter ausdauernder Gesundheit. Seine liebste Erholung bot ihm die Garten- und Feldarbeit auf seinem Landgut im Rebstock oder dann bildete Lektüre. Sein Wesen war offen, gerade, ruhig, allem Schein abhold, wohltätig im Stillen, in seinen Worten oft kurz und karg. Daneben von frischem, trockenem Humor. Er wurde noch als Junker Schobinger tituliert. Seine Stadtwohnung war fruher "bei der grünen Thür, von 1834 an "zum Schaf" am Markt. Er schloß am 22. August 1815 seine Ehe mit

Susanna (Süsette) Barbara Merz, geb. 1793 Dez. 26., gest. 1835 Sept. 23.. Tochler von Johann Conrad Merz, Kaufmann in Paris. und Anna Magdalena Schirmer. Ihre Geschwister waren:

Elisabeth Johanna Dorothea Merz (Tante Merz), Lehrerin, 1791 Aug. 27. bis 1811 Okt. 14. Georg Albrechl Merz, Dr. jur., Kriminalrichter 1797 Aug. 1. - 1830 Mai

Anna Maria Magdalena Merz, 1800 April 25. - 1871 Nov. 12.. seit 1817 Juli 11. Gattin von Dr. med. Gottlieb Custer in Rheineck, gest. 1850 Febr. 10. -
Nach dem 1805 im Ausland erfolgten Tode des Vaters fand Susette im Hause von Mutters Bruder, Joh. Jakob Schirmer, Kantonsrichter, und Frau Juditha geb. Gonzenbach. Aufnahme an Kindesstatt und treffliche Erziehung, so dann sie später ihrem oft auf sie allein angewiesenen Hauswesen eine umsichtige Leiterin, ihren Kindern eine gewissenhafte, aufopfernde Erzieherin werden konnte, bis die schon 1831 mit schweren Erstickungsanfällen einsetzende Krankheit ihr ein frohes Ziel setzte. Von ihr sind noch Tagebücher von 1819-1835, ein Poesiealbum und Briefe erhalten.  

Die sechs Kinder von Onkel Carl und Susette waren:

Adriana Caroline Schobinger, 01.06.1816 - 30.11.1892, die Jugendfreundin und Stiefcousine von Jakob Laurenz Gsell, die nach dem frühen Tod ihrer Mutter den Haushalt weiter führte und sich um die Geschwister kümmerte. 1839 heiratete Sie Bartholome Sulzberger.

Caspar Friedrich Schobinger, 27.01.1819 - 27.11.1893. "Fritz", arbeitete im väterlichen Geschäft, u. a. in Havanna. Später war er Kassier der Creditbank St.Gallen. Briefe aus der Jugendzeit von Fritz an seinen Cousin Jakob Laurenz Gsell in Rio--> siehe nebenan !

Maria Elisabeth Schobinger, 03.08.1822 - 25.04.1894, heiratete 1849 Rainold Laquai, späterer Geschäftpartner von Jakob Laurenz Gsell in Rio.

Susanna Augusta Schobinger, 01.05.1822 - 25.04.1846, heiratet Theodor Aeppli, aus dem Jugendfreundes Kreis der Gsell-Schobinger Söhne

Ferdinand Albert Schobinger, 18.04.1828 - 07.06.1828

Karl Ferdinand Schobinger, 16.08.1830 - 07.05.1850

Süsette litt ab 1831 an schweren Erstickungsanfälle. Geschichte der Familie Sulzberger-Schobinger, 1915

Es ind von ihr noch Tagebücher und Poesiealben erhalten?  Wo, würde mich sehr interessieren.