Robert Gsell und Mllly Kessler

Clara Wild Gsell schreibt über ihren Bruder:

Robert, 1853-1902, der Fatalist, versuchte sich im Heiraten und fand in Milly Kessler, 1866-1951, eine liebe, begabte Frau. 1889 wurde ihr Sohn Robert geboren.

Nach dem Tode des Vaters 1896 wurde das Parterre vom Röteli ihre Heimstätte. Mit der alternden Mutter und Bruder Hermann verband sie eine innige Freundschaft. Ein Nierenleiden, info1ge von schwerem Rheumatismus, machte dem Leben des noch nicht Fünfzigjährigen ein Ende.

Ein 12 jähriger, begabter Knabe, er wurde später Flieger und leistete der Schweiz im Luftamt äusserst wertvolle Dienste, trauerte mit Mutter, Grossmutter und Geschwistern über diesen herben Verlust. Die beiden Einsamen blieben im Röteli, und nach einigen Jahren führte Hermann die Witwe seines geliebten Bruders heim.

 

Otto Gsell schreibt:

Robert, 1853-1902, Bezirksammann, dann Kantonsrichter in St. Gallen, geschätzt auch als Mitbegründer der Kantonsschulvereinigung Rhetorika, frühzeitig gestorben an Schrumpfnieren bei Gicht. Der Sohn

Robert Gsell-Jeglinsky, 1889-1946, einer der ersten Flieger in der Schweiz, Oberexperte beim eidgenössischen Flugamt und Lehrer an der ETH, der auch über seine Tätigkeit ein Buch "25 Jahre Luftkutscher" veröffentlichte. Sein einziger Sohn Robert, beeinträchtigt durch Oberschenkelfraktur infolge Sturz beim Segelflug, endete als Student an der ETH mit Suizid (1917-1941).

Vater Robert stürzte mit 57 Jahren bei einem der schwierigen Testungen neuer Flugzeuge über Bern ab. Seine Gattin Hortense lebte lange Jahre als Witwe in Muri bei Bern.

Jugendzeit von Milly Gsell - Kessler

Erinnerungen von Milly Gsell - Kessler, geschrieben für ihren Sohn Robert

Dir mein lieber Sohn schildert deine Mutter ihre Jugendzeit. Mein Leben aufzeichnen? Es ist kein Bedeutendes, verfliesst im Rahmen des Mittelmässigen, dennoch wollte ich für meinen Sohn und dem Enkel schildern wie ich als Kind und Jungfrau gelebt bis zu meiner Verheiratung mit dem so sehr geliebten Robert deinem Vater mit dem ich 12 Jahre voll und ganz glücklich leben durfte, der unvergesslich blieb - bis ich sterbe werde ich immer wieder mich an seine freundliche Art, an seine Herzensgüte und seinen feinen Humor erinnern, mit tiefer Wehmut - dass ich dennoch es vermochte noch einmal zu heiraten war in gewisser Weise erstaunlich, aber war er, Onkel Hermann, nicht der Lieblingsbruder von Robert, der auch um den Verlust deines Vaters mittrauerte? der der lieben Roetelimama "Sorgenbueb" war - ?, seine Neigung zur Einsamkeit, seine ganze Art, machte seiner guten Mutter Sorgen für seine Zukunft, auch vemeinte ich, meinem Robi die Zukunft zu erleichtern ein etwas largeres Leben bieten zu können wenn sein Vormund sein Vater werden würde.

--> Lese den ganzen Artikel, der die "feinen" Charaktereigenschaften dieser gütigen Frau und Mutter aufzeichnet.