Laurent Lucien Gsell, 1860 - 1944

Heiratsanzeige

Laurent Lucien Gsell wurde am 19. November 1860 in Paris als ältester der 5 Söhne der Familie Gsell-Laurent geboren. Er starb in Paris am 09.November 1944.

Laurent Lucien war zweimal verheiratet. In erster Ehe mit Rebecca Cremieux, *1860, in zweiter Ehe mit Jeanne Devries, *1878.  Die einzige Tochter, aus erster Ehe, Lucienne Gsell, *1883, verheiratet mit Eric Loft starb ohne Kinder.

Laurent Lucien wurde am 17. Januar 1890 französischer Staatsbürger.

Laurent Lucien Gsell, Atelier Cabanel

Wie auch seine Brüder später, besuchte er die Ecole Normale Supérieur und trat darnach in die Ecole des Beaux Arts ein. Dort wird er von seinem Vater, Gaspard Gsell-Laurent, der neben dem Kunstschaffen auch als Lehrer in der Schule „des Beaux-Arts de Paris“  ist, im Malen und Zeichnen unterrichtet. An derselben Schule unterrichtet auch der Künstler Alexandre Cabanel 1823 - 1889. Laurent Lucien malt die  Schüler und ihr Meister, Alexander Cabanel bei der Arbeit im Atelier. Ein Kommentar zu diesem Bild findet sich --> hier

„Les deux  enseignements lui ont transmis une passion pour le rendu de la lumière dans les coloris, alliée à une remarquable virtuosité technique dans la maîtrise du dessin. Il peint de nombreuses scènes orientalistes, selon ces deux axes, faisant se succéder des paysages traités uniquement pour retransmettre la lumière orientale, et des scènes de genre où les personnages féminins débordent de vitalité et de sensualité.“ Ses œuvres figurent notamment dans les collections du musée d’Orsay.

Bild Labor von Pasteur von L.J.Gdrll
Im Labor Louis Pasteur

Laurent Lucien und seine Brüder sind Neffen von Louis Pasteur (Siehe Familien Blatt Gsell-Pasteur), Ihre Mutter und die Frau von Pasteur sind Cousinen „Laurent“. 1857 wurde Pasteur (*1822) zum Administrator und Direktor und zudem zum Direktor der wissenschaftlichen Arbeiten an der École Normal Supérieure in Paris ernannt. Eine Position, die er bis 1867 inne hält. Im Dachstuhl der Schule richtet es sich sein Labor ein. Nebenbei ist er auch für einige Jahre Professor für Geologie, Physik und Chemie an der Ecole des Beaux Arts de Paris und Lucien wird sein Schüler. Louis Pasteur, der das mathematische Talent von Lucien Laurent endteckt möchte seinen Neffen zu einer wissenschaftlichen Karriere bewegen. Dieser entscheidet sich aber für die Kunst.

Louis Pasteur, hat in seiner Jugend viel gemalt und die Kunst hätte auch zu seinem Beruf werden können. Sein Interesse an der Kunst hat er stehts beibehalten, und seine Tätigkeiten an der Ecole des Beaux Arts de Paris haben sich deshalb nicht zufällig ergeben. Die Gsells, Vater und Söhne, hatten, dank der nahen Verwandtschaft mit der Familie Pasteur, die ausgelebt wurde, und der Tätigkeiten an denselben Instituten, auch leichteren Zugang zu Pasteurs Labors, was für Ausenstehende nur schwierig möglich war. So war es Laurent Lucien möglich das Sujet "Wissenschaftliches Arbeiten im Labor" in seine frühen Arbeiten in Oel darzustellen. Das oben stehende Bild ( --> Kommentar dazu) zeigt das Labor in der Ecole Normal Superieur an der rue d'Ulm, wo Pasteur während mehr als 30 Jahre arbeitete.(Louis Pasteuer est nommé agrégé préparateur de chimie de 1846 à 1848, période pendant laquelle il effectue ses travaux sur les acides tartriques. Il part ensuite à Strasbourg et Lille puis revient à l'Ens en 1857 comme directeur des études scientifiques où il travaille alors sur la génération spontanée.)

Dieses neue Sujet entsprach dem neuen Zeitgeist und fand entspechende Beachtung in den Kunstaustellungen; und heute in historischen Studien zur Bedeutung der Naturwissenschaften in der Aufbruchstimmung zu Neuem in dieser Zeit.

Rodin liest in L'Art

Die Famile Gsell-Laurent wohnte ausserhalb Paris im nahen Meudon, und die 5 Söhne besuchten die Schulen von dort aus und fuhren täglich in die Hauptstadt. In Meudon waren die Gsells Nachbarn von August Rodin. So kam es, dass Laurent Lucien eine Skizze verfertigte, die den Bildhauer bei der Lektüre des Buches seines Bruder Paul "August Rodin, L'Art, Entretiens réunis par Paul Gsell", erschienen 1911, in den Händen hält.